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Ja, jedoch war, z.B. auch über die sich häufenden Krisen hinweg, Frankreich der Hauptfeind. Dort musste man zuschlagen.Die Realisierbarkeit ist also schon vor 1914 in Zweifel gezogen worden.
Das spricht einen wichtigen Aspekt an: Moltke d.Ä. und wohl auch noch Waldersee sahen keinen operativen "Schlüssel zum Sieg", Moltke plante vielmehr in beiden Richtungen West wie Ost mit einem "hinhaltenden Widerstand" bzw. defensiv bis zur politischen Lösung.Ja, jedoch war, z.B. auch über die sich häufenden Krisen hinweg, Frankreich der Hauptfeind. Dort musste man zuschlagen.
Zwei Hinweise:Allerdings sprachen ab 1910 die Heeresreform in Russland und das französisch-russische Eisenbahnabkommen dafür, dass sich Russland zum Krieg gegen Deutschland rüstete. So musste man sich entscheiden, wo man zuerst angreifen sollte.
Rußland war stets zu versorgen, solange die Dardanellen offen gewesen wären. Dieses Kalkül hat Schlieffen überhaupt nicht durchdacht bzw. vorhergesehen.Russland hätte ohne wirtschaftliche Hilfe nicht lange durchhalten können.
Wenn man über Alternativen nachdenkt, wäre eine Möglichkeit, die Siegchance auch nach dem Schlieffenschen Operationsplan auszuschließen. Daraus hätten politische Folgerungen gezogen werden können. So weit kam es allerdings nicht, weil man ja den Schlüssel zum Sieg scheinbar mit dem Präventivkriegsplan in der Hand hatte. Dieser wiederum bedingte einen Automatismus der Mobilmachung, der die Politik fesselte.So sehe ich den Schlieffenplan zumindest immer noch als das "bessere" Übel.
Wenn man einerseits Frankreich am Anfang mit einem Schlag besiegen könnte, wäre der Krieg so gut wie gewonnen.
Das spricht einen wichtigen Aspekt an: Moltke d.Ä. und wohl auch noch Waldersee sahen keinen operativen "Schlüssel zum Sieg", Moltke plante vielmehr in beiden Richtungen West wie Ost mit einem "hinhaltenden Widerstand" bzw. defensiv bis zur politischen Lösung.
So sah das auch zunächst Schlieffen, vor der Radikalisierung in seinen Entwürfen 1904/05 bis Nachträge 1912. Hier legte er sogar einen Widerspruch an, den er selbst nicht lösen konnte: dem "Dogma der Vernichtungsschlacht" ala Cannae verbunden, äußerte er sich nicht zum Problem der "Verfolgung". Dabei riss er die Fragestellung selbst an: bezeichnete er Sedan als Vernichtungsschlacht, dort zog sich die Verfolgung noch Monate hin. In seinem radikalisierten Feldzugsentwurf - dem angeblichen "Schlüssel" zum Sieg - sah er allerdings im Gegensatz dazu den sofortigen Abzug der Masse des Westheeres in den Osten als notwendig an. Eine Lösung für dieses Problem bot Schlieffen nicht an.
Zwei Hinweise:
1. der Operationsplan entstand bereits früher, so dass die Entscheidung von diesen Ereignissen nicht beeinflusst wurde
2. das Argument der "Eisenbahnlinien" geisterte seit 30 Jahren durch den deutschen Generalstab, mit angeblich nur noch wenigen Jahren Zeit, der Schlieffenplan entstand aber erst 1904/05.
Rußland war stets zu versorgen, solange die Dardanellen offen gewesen wären. Dieses Kalkül hat Schlieffen überhaupt nicht durchdacht bzw. vorhergesehen.
Wenn man über Alternativen nachdenkt, wäre eine Möglichkeit, die Siegchance auch nach dem Schlieffenschen Operationsplan auszuschließen. Daraus hätten politische Folgerungen gezogen werden können. So weit kam es allerdings nicht, weil man ja den Schlüssel zum Sieg scheinbar mit dem Präventivkriegsplan in der Hand hatte. Dieser wiederum bedingte einen Automatismus der Mobilmachung, der die Politik fesselte.
Jetzt aber hatte man es mindestens mit zwei Großmächten zu tun, die materiell und zahlenmäßig überlegen waren. Diplomatisch war die Lage festgefahren, das Reich glänzend isoliert. Also musste es das Militär richten, durch einen kühnen, genialen Plan. einen Plan B gab es nicht, jedenfalls erschien er nicht durchführbar.
Hätten die Franzosen denn nach einen Schlieffen-Sieg der Deutschen denn so schnell schon Kappituliert?
Ich kann jetzt nicht mehr finden wo, aber ich meine dass ich mal gelesen habe dass die Franzosen hatten bis zum Kriegseintritt Italiens noch Truppen zum Schutz der italienische Grenze stationiert hatten. Die hätten doch nicht so aufgegeben, wenn es noch eine Chance gab dass die Russen Deutschland noch besiegen konnten.
Und Deutschland hätte mit Russland im Rücken konnte man sich nicht auf die vollständige besiegung der Franzosen konsentrieren.
Der Schlieffenplan beinhaltet ja einfach nur, sich nicht zu verzetteln, sondern mit vollem Karacho in eine Richtung. Alles andere wäre zumindest auch nicht besser gewesen. Die Logistik wurde dabei gnadenlos überansprucht.
Ich bin doch erstaunt, dass niemand einen link zum Schlieffenplan, eines der wichtigsten Dokumente des 20. Jahrhunderts, posten kann. Wundert sich den außer mir in diesem Forum niemand darüber? Das von silesia erwähnte Buch von Ritter ist vergriffen, bei abebooks habe ich für teures Geld englische Ausgaben gefunden.
Nach der Zuber-Lektüre bekommt man schon das Gefühl, dass die breite Bevölkerung die Schrift nicht lesen soll.
Wie selbstverständlich ging er davon aus, dass man das Bahnnetz unversehrt in die Hände bekommen würde.
Es sieht so aus, als wäre hier die rein technische Betrachtung eines Operationsproblems erfolgt, quasi ohne Berücksichtigung aller sonstigen Fragestellungen außerhalb von Kampf- und Marschleistungsproblemen.
Silesia schrieb:Für die West-Umfassung von Paris ("die Sphinx" nach Ritter), die zunächst nicht Bestandteil war, aber als Problem schließlich erkannt und einfach unterstellt wurde, gab es keine Kräftekalkulation. Sie wurde schlicht als Lösung präsentiert, ohne die Stärkeberechnungen zu verändern. Dafür wurde schließlich auf jede Reserve, jede Nährung der Offensive aus der Tiefe verzichtet, jede Option zur Schwerpunktbildung verzichtet und im Offensivwahn alles in die immer breiter werdende erste Linie gepackt. Der Schlieffenplan wird hier Hitlers Kaukasus-Offensive ähnlich.
Schlieffen wollte im Prinzip alles auf eine Karte setzten.
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