Oh, kann leider nicht mehr editieren, darum ein extra-posting.
Also, zwar kann ich keinen zwingenden und erst recht keinen wissenschaftlich haltbaren Beweis liefern, dass tatsächlich Phoenizier (und Kelten) in der Antike nach Amerika gefahren sind. Das wäre in der mir zur Verfügung stehenden Zeit und Mitteln auch überhaupt nicht vorstellbar. Ich kann nur ein wenig im Netz surfen :fs:
Aber mit meiner Meinung stehe ich wohl nicht ganz alleine da. Es gibt sogar Stimmen, die behaupten, dass die Phoenizier bis nach Neuseeland gekommen sein sollen. Das ist ein anderes Thema und das würde ich auch nicht unterschreiben, obwohl alles denkbar ist.
Was ich aber ganz genau sagen und feststellen kann, ist etwas anderes: Aufgrund meiner mehr als 40-jährigen Erfahrung als aktiver Segler kann ich die seefahrerische Leistung der antiken Segler sehr gut einordnen. Ich habe mir weiterhin die Schiffe angesehen, wie in den Links angegeben. Und ich meine, dass ich da etwas sehr interessantes entdeckt habe:
Schon im ersten link sind zwei sehr interessante Schiffe gezeigt. Erstens, das Merchant Ship ganz oben, und dann die Computergrafik in der Mitte rechts. Diese erinnert schon an sehr viel jüngere Schiffe aus der Zeit z.B der Spanier.
Das obere Schiff hat eine Auffälligkeit: Die stark gebogene Form, dazu den Rundspant sowie das hohe Freibord.
Während ich den gezeigten Kriegsschiffen keine besondere Hochseefähigkeit bescheinigen könnte (geringes Freibord, grade, gestreckte Form) ist so eine gebogene Form mit einem tiefen Lateralplan eigentlich prädestiniert für Hochseefahrten bei hohem Wellengang. Dafür ist dieser Schiffstyp ideal. Die Geschwindigkeit dürfte aber vergleichsweise niedrig sein (kurze Wasserlinie). Man hat wohl Geschwindigkeit für ein besseres Seeverhalten geopfert. Dafür muss man einen Grund gehabt haben.
Zweitens: Das Segel ist als Rahsegel ausgeführt, und hat eine Rah (oben) und einen weiteren Baum unten. Das entspricht fast einem modernen Grossbaum bei heutigen Segelschiffen mit Top-Takelung.
Während ein normales Rah-Segel bei Kursen hoch am Wind an der Vorderseite einfällt, und das Boot muss abfallen, ist es mit so einer Konstruktion möglich gewesen, weit an den Wind zu gehen. Mit anderen Worten für Nicht-Segler: Das Schiff konnte vermutlich kreuzen (gegen den Wind segeln)!
Dafür spricht auch der tiefe Lateralplan, der wie ein Lang-Kiel (typisch für Hochsee-Fahrtenyachten) ausschaut, und der Rundspant. Auch dafür muss es einen Grund gegeben haben. Niemand hätte so kompliziert gebaut (mehrfach gebogenes Holz) und unnötigen Tiefgang produziert, wenn es nicht etwas gebracht hätte.
Ich würde sagen, die Leute, die so ein Boot konstruiert haben, hatten viel Erfahrung mit Hochseesegelei.
Drittens, bei dem Boot in der Mitte ist ein zweites, ein Vorsegel zu sehen. In der gezeigten Position wird es allerdings vom Hauptsegel abgeschirmt und ist völlig unwirksam. Es wird erst wirksam, wenn es aus dem Schatten des Hauptsegels hervorkommt, und das ist bei mindestens halbem Wind. =Ein weiteres Argument dafür, dass man mit diesem Boot "hoch rangehen" konnte, also die Eigenschaft, die man zum Kreuzen braucht.
Warum ist das nun so wichtig? Man kann doch bis nach Amerika fahren, ohne kreuzen zu müssen, indem man immer mit Wind von hinten fährt. Das stimmt schon, aber wie kommt man zurück? Und vor allem, ist einer bereit, loszufahren, ohne zu wissen, ob es irgendwo eine Windströmung gibt, die den Rückweg erlaubt. Vielleicht gerät man an den Rand der Weltscheibe, und fällt dann herunter.
Das kann man nur vermeiden, wenn man ein Schiff hat, was auch "umdrehen" kann, wenn Gefahr droht. Also, ein Schiff das kreuzen kann!
Natürlich muss man einräumen, dass das moderne Darstellungen der Schiffe sind, von denen ich nicht weiss, wie genau sie sind. Aber es gibt antike Originale (schaut in den links) die genau die obigen wichtigen Eigenschaften zeigen.