Serie "Rom" auf Premiere

Ist nun die Serie Rome für so jemanden unterhaltsam? Ist viel "Action" drin, oder wird mehr "gelabert"? :)
Wieviele (Unterhaltungswert-) Punkte würdet ihr von 10 vergeben, im Vergleich zu z.B. 24 und The Shield? (Keine historische Genauigkeitspunkte)

Danke schön.
10/10!!!
Allerdings habe ich bestimmt keine objektive Meinung als absoluter Fan der Serie. Allerdings finde ich 24 und The Shield wenig unterhaltsam, deswegen hätte so gut wie jede Serie mehr Punkte:still: .

Wie alt ist dein Bruder? In der Serie sind viele (sehr) brutale Szenen, dazu triefen manche Folgen fast vor Sexszenen ( auf die Sprache will ich hier nicht eingehen, dass die nicht nach den Maßstäben Knigges verläuft ist ja nun bei jeder Serie so).
Allerdings sind auch Szenen dabei, in denen viel gerdet wird, z. B. wenn man die Gegner Caesars zusammen sieht.
Nur muss man die Serie momentan noch auf DVD kaufen, ich glaube aber, dass die erste Staffel dieses Jahr irgendwann auf RTL laufen soll ( meine mich zu eirinnern, dass irgendwo gelesen zu haben).
 
hab die erste Staffel schon runtergeladen. Danke.

Aber wenn du 24 und The Shield wenig unterhaltsam findest, und dafür Rome 10/10 Punkte vergibst, dann denke ich, dass die Serie eher nichts für meinen Bruder ist, da er wie gesagt 24 und The Shield sehr unterhaltsam findet.

Das wäre so, als wenn Marcel Reich-Ranicski sagen würde Star Wars ist schlecht und Derrick ist toll. Dann würde mein Bruder dann sofort Star Wars schauen.... ;)

Mein Bruder ist 28, also schon alt genug für Gedärme und Glieder... ;)

Danke schön. :)
 
Gleich doppelt interessant.
Titus Pulio und Lucius Vorenus sind historische Figuren des gallischen Krieges aus Caesars Hand.
BG 5,43 "Es standen in dieser Legion zwei tapfere Centurionen, welche nahe daran waren, in die erste Rangklasse befördert zu werden: Titus Pulio und Lucius Vorenus."

Es wird berichtet wie die beiden sich ständig in den Haaren lagen. Als es dann in der Belagerung der Nervier ernst wird, werden beide in einer erstaunlichen Anekdote wieder zu Freunden. Sie verlassen gegen alle Befehle ihre Positionen, begeben sich in Gefahr und retten sich gegenseitig das Leben...

Legat war Quintus Tullius Cicero.
 
So, bin nun bei der Hälfte der Serie angekommen, und will ein erstes Resümee treffen:

  • Unterhaltend, mehr als die Serie Taken, aber weniger als 24. Ob die Authentizität mehr gewahrt ist, als bei Serien zuvor kann ich nicht beurteilen, da ich mich nicht gut mit den Details auskenne.
  • Weniger unterhaltend, wie etliche Spielfilme, die die Römer zum Gegenstand haben, z.B. Gladiator, Spartacus, der Untergang des röm. Reiches, usw.
  • Hängt aber auch ein wenig von den Folgen ab, da einige mehr, andere weniger unterhalten.
  • Enttäuscht bin ich, da ich wusste, dass das Filmset riesig ist, der Aufwand immens, insgesamt man also von einer Monumentalverfilmung in TV-Maßstäben sprechen muss, dass es keine Schlachtszenen gibt. Das sieht nicht besser aus, wie bei Dokus mit Spielszenen.

    Im Gegenteil, so hat z.B. eine BBC-Produktion Schlachtszenen, die Taktik, etc. mit Hilfe von CGI, also computergenerierten Schlachtreihen eindrucksvoll erstellt, und es kann auch kein Kostengrund sein, das die Serie das nicht hat, da die BBC z.B. die Graphikengine vom Computerspiel Medieval Total War II genommen hat!
  • Enttäuscht auch, dass wenig CGI zur Rekonstruktion Roms gebraucht wurde. Oder Modelle. Ich meine, es wäre schön gewesen, würde man z.B. wie in Gladiator über Rom mit der Kamera fahren. Das kann doch nicht so teuer sein, dass am Computer zu generieren? Man sieht meist Rom nur als Matte Painting (?) aus der Entfernung.
  • Ein paar zuviele uninspirierte Sexszenen. Ohne Kontext, einfach mitten rein. Lieber weniger, dafür im Kontext mit Spannungsaufbau, mit Knistern.
  • Insgesamt interessante Story, besonders die Intrigen und die beiden Hauptdarsteller. Dieses ungleiche Buddyduo trägt zum Unterhaltungswert maßgeblich bei.
  • Unterhaltender fand ich die Miniserie von Helena, die mal auf RTL lief. Sie lief glaube ich kurz nach Troja von Petersen. Vielleicht unterhaltender fand ich auch die Serie Pompeji's Untergang, oder wie die hieß, die mal vor zehn Jahren lief, kann mich aber auch täuschen, da ich da noch jünger war und mich nur dunkel erinnern kann.
Also ich schaue gerne weiter, aber ich glaube für meinen Bruder ist das nur zweite Wahl, wenn er gar nichts mehr zu schauen hat.

So, nun schaue ich die nächsten 6 Folgen an. ;)

Ciao, lynxxx
 
Was die fehlenden Schlacht - und Monumentalszenen betrifft: Ich mag es grade an dieser Serie, dass sie sehr intim ist (und das meine ich nicht auf die ab 18-Freigabe bezogen). Sie nimmt das große, monumentale, hehre Rom ein wenig von seinem Sockel herunter mit all den Graffittis, dem Dreck und dem Alltag. Das ist für mich die stärkste Seite der Serie. Gladiator ist Gladiator - "Rome" mit großen Hollywood-Epen zu vergleichen, tut der Serie Unrecht, weil es Äpfel mit Birnen vergleicht.

Ich persönlich sehe eine Parallele zu Akte X - weil die Dynamik der Figuren die Handlung bestimmt, weniger Effekte oder gewaltige Sets. Letztere hatte man dann im Akte-X-Film, aber vor allem deswegen, weil Kino ein ganz anderes Format bietet, das auch ausgefüllt werden will.

Ich mag mein Rome so, wie es ist. ;)
 
Ich liebe halt monumentale Massen/-Landschafts-/Stadt-Szenen, wie sie nur TV/Kino rüberbringen können.

Und ich verlange nicht zuviel, da schon Fernsehdokus bisweilen mehr bieten, an Massenszenen, bzw. Schlachtenzüge, die mit 100 Mann gedreht wurden, und diese Zahl dann im PC verzehnfacht und mehr wurde. Oder rekonstruierten Stadtansichtsschwenks.

Gerade TV-Produktionen sind da im Vorteil, weil auch leistungsschwache preiswerte Computer(-software) befriedigende Ergebnisse im CGI-Bereich liefern können, ohne dass man es merkt (dank der geringeren Auflösung des TV).

Kammerspielartige römische Geschichten gibt es außerdem mehr, als monumentale. Nicht nur im TV, sondern auch im Theater, oder gar in Museen, wenn ich mir Dioramen anschaue... ;)
Nein, die beste Vorstellung der Architektur, der Schlachtenführung gibts halt nur im Medium TV, besser Kino. (Neben vor Ort Besichtigungen, logisch!)

Ich hatte aber wohl eine Erwartungshaltung, hinsichtlich monumentaler Szenen, die ich aus diesem Text bezog:

Blutige Schlachten, harte Machtkämpfe, zügellose Liebe: Die spektakuläre Blockbusterserie "Rom" erzählt tabulos und actionreich von den Kriegen und Intrigen zur Zeit Caesars.
[...]
Bildgewaltig, blutig, actionreich und ohne Tabus erzählen die zwölf Episoden der spektakulären Event-Serie vom Treiben in der Ewigen Stadt: wie Feldherr Caesar zum tyrannischen Diktator aufsteigt und Pompejus bis ins ferne Ägypten flüchtet, wo die schöne Cleopatra gerade die Strippen zieht. Wie Cäsar dank der überlegenen Kampftechnik seiner Legionen die Feinde besiegt. Oder wie hemmungslos sich die Römer der Liebe hingaben. "Sie trieben es und sie liebten es", erklärt Serienmacher Jonathan Stamp, warum die lasterhaften Sitten in "Rom" so offenherzig gezeigt werden. So nackt war die Antike noch nie - und der Aufwand für eine Serie selten so groß wie für "Rom": In den römischen Traditionsstudios Cinecittà wurde für die 100 Millionen Dollar teure und in HDTV gedrehte Serie gar der flächenmäßig größte Set der Welt errichtet.


Fakten:

Die Serie der Superlative: Für "Rom" war den Machern kein Aufwand zu groß. Hier die beeindruckendsten Zahlen und Fakten auf einen Blick.

• Filmset in Rekordgröße: In den traditionsreichen Studios Cinecittà nahe Rom wurde für die Serie der größte Set der Welt errichtet: Er hat mit 20.235 Quadratmeter ungefähr die gleiche Fläche wie drei Fußballfelder und umfasste zusätzlich sechs Tonstudios.

• Der Set des Forums beträgt ungefähr zwei Drittel der Größe des originalen Forum Romanum. Ein Viertel des Sets bestehen aus Verkabelung, Schläuchen und Gasbehältern zum Betreiben der Kohlebecken und Fackeln. Die Bäume im heiligen Olivenhain sind über 200 Jahre alt.

• Ein Teil der Darsteller wurde für zwei Wochen in ein knallhartes Trainingslager geschickt und dort in den antiken Kampftechniken unterrichtet. Die Bedingungen waren äußerst spartanisch: Die Darsteller mussten ohne allem Komfort in Zelten übernachten, sich mit einfachem Essen begnügen und sich von einem Militärtrainer harten Drill gefallen lassen. Dass ein striktes Handyverbot auferlegt wurde, versteht sich von selbst. Fünf Darsteller, die ihre Handys erst nachträglich abgaben, mussten zur Strafe Liegestütze absolvieren.

• Die Kampftechnik der damaligen Zeit wurde für "Rom" so authentisch nachgeahmt wie noch nie zuvor: Schulter an Schulter marschieren die Legionäre in die Schlacht und bilden eine undurchdringliche Frontreihe. Auf Pfeifkommando machen sie ausgeruhten Kämpfern Platz. Mit dieser Taktik unterwarf Caesar seine Gegner.

• Die Ruinen von Pompeji, Herculaneum und Ostia Antica wurden als Vorlagen für die lebendigen Farben der Tempel, Statuen und Straßen ebenso wie für die Graffitis und die Beschilderung herangezogen.

• Bis zu 750 Darsteller und Statisten sowie 40 Pferde wurden für die aufwändigen Massenszenen benötigt.

• Dass "Rom" äußerst freizügig mit Sex umgeht, liegt in der Natur der Sache: Die Römer waren regelrecht sexbesessen: "Sie trieben es und sie liebten es", erklärt der Historiker Jonathan Stamp, der die Dreharbeiten begleitete.

[...]
OH! WOW! Lese gerade, dass sie 100 Mio. $ teuer war?

Naja, sind wohl in die Kassen der Senatoren geflossen... ;)

Ich finde sie ja auch nicht schlecht - nein, eher gut, interessante Story, teilweise gute Schauspieler, besonders die Kamera ist toll, auch die Ausstattung und das Set Design. Ebenmso mag ich auch das dreckige, nicht hochglanzpolierte, den Alltag, die kleinen Leute.

Aber wären da nicht noch ne Mill. drin gewesen, um ein paar Luftaufnahmen von Rom zu zeigen, oder eine Vogelperspektive einer Schlacht?

Ging doch bei Helena von Troja, der Miniserie auch? Soweit ich mich erinnere...


Übrigens habe ich grad die 8. Episode gesehen, die in Ägypten spielt.


Frage:

Sehe ich das richtig, dass dort ein Kopf zu sehen war, der eigentlich auf dem Grabhügel von Nemrut Dagi steht, vom Kommagenengrab, siehe hier:
http://upload.wikimedia.org/wikiped...mrut_dagi_2.jpg/81px-Turkey_nemrut_dagi_2.jpg

(Als die beiden Römer in der Sonne auf die Mörder von Kleopatra warten.)

Was soll das denn? Oder gabs die in Ägypten auch?

Thx, lynxxx
 
Meine Güte, wo hast du denn dieses Zitat her? Viel mehr reißerischen Unsinn konnten sie aber wirklich nicht erzählen...
 
Originalquelle keine Ahnung, ist von einem Downloadportal... ;)
Ich vermute mal TV-Zeitschrift, Pressemappe, etc?

Egal wie reißerisch der Text auch ist, allein die Fakten machten Appetit auf mehr, als nur ein paar Forum Romanum Szenen. Oder?
 
Dass "antike" Produktionen immer mit so etwas werben müssen - die haben offenbar immer noch Angst vor den Nachwirkungen von Ursus und Konsorten.
 
So, bin nun bei der Hälfte der Serie angekommen, und will ein erstes Resümee treffen:
  • Unterhaltend, mehr als die Serie Taken, aber weniger als 24. Ob die Authentizität mehr gewahrt ist, als bei Serien zuvor kann ich nicht beurteilen, da ich mich nicht gut mit den Details auskenne.
Über den ( ich entschuldige mich für den Ausdruck im Vorraus) Alienmüll will ich mich hier gar nicht erst auslassen, meine (eher geringe) Meinung von 24 hatte ich glaube schon in einem obigen Post zur Sprache gebracht.
Weniger unterhaltend, wie etliche Spielfilme, die die Römer zum Gegenstand haben, z.B. Gladiator, Spartacus, der Untergang des röm. Reiches, usw.
Willst du wirklich einen zweieinhalb stündigen Film mit einer TV-Serie vergleichen, die 12 Episoden umfasst, je 45 min? Selbst wenn es die gleiche Thematik hat, scheint mir das unangemessen.
Enttäuscht bin ich, da ich wusste, dass das Filmset riesig ist, der Aufwand immens, insgesamt man also von einer Monumentalverfilmung in TV-Maßstäben sprechen muss, dass es keine Schlachtszenen gibt. Das sieht nicht besser aus, wie bei Dokus mit Spielszenen.
Hier hast du dich von einer falschen Quelle herleiten lassen. Es war nie die Absicht der Produzenten, riesige Schlachten darzustellen. So sind die gesamten Schlachten des Bürgerkriegs konsequent nicht dargestellt, bzw. nur angedeutet.

Enttäuscht auch, dass wenig CGI zur Rekonstruktion Roms gebraucht wurde. Oder Modelle. Ich meine, es wäre schön gewesen, würde man z.B. wie in Gladiator über Rom mit der Kamera fahren. Das kann doch nicht so teuer sein, dass am Computer zu generieren? Man sieht meist Rom nur als Matte Painting (?) aus der Entfernung.
Rome stellt sehr schön die Verhältnisse in den Seitengassen dar. Die Szenerie auf dem Aventin ist sehr farbenfroh dargestellt, auch das Forum ist beeindruckend.
Rome legt den Fokus der Handlung auf die Plebejer Pullo und Vorenus und zeigt demzufolge auch deren ärmliche Lebensverhältnisse, hier wäre ein Vogelflug über Rome ( ob mit CGI oder Modell) nur eine sinnlose, der Handlung nicht zu arbeitende Spielerei.
Ob ich nun zehnmal einen Blick auf Italo Gismondis Stadtmodell erhalte, ist mir bei einer Serie eigentlich egal, bei der es mir um die Handlung geht. Meiner Ansicht nach, wäre alles, was über den jetzigen Stand von Effekten hinausgeht, Effekthascherei gewesen, da es der Serie eigentlich inhaltlich nichts bringen würde.
 
Die Anregungen dieser Ankündigung lassen mir jeden Hunger vergehen.
Wenn ich bereits unnachvollziehbare Ankündigungen wie "lernten antike Kampftechniken" oder diesen, geradezu verhöhnenden Satz
Die Kampftechnik der damaligen Zeit wurde für "Rom" so authentisch nachgeahmt wie noch nie zuvor: Schulter an Schulter marschieren die Legionäre in die Schlacht und bilden eine undurchdringliche Frontreihe. Auf Pfeifkommando machen sie ausgeruhten Kämpfern Platz. Mit dieser Taktik unterwarf Caesar seine Gegner.
lesen muß, wird mir ganz anders. Da haben sie Infos einer bestimmten Gruppe genommen die schwer in der Kritik steht, und das als wissenschaftliche Erkentnisse verkauft. Sowas ist .... :(

@Gaius:
ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es den Autoren und Produzenten dabei um künstlerische Aspekte wie "Unterstützung der Handlung" ging. Dafür sprechen einfach mitunter sehr verwirrende Schnitte, teilweise sehr, sehr flache Handlung (sex & crime) und der immer wiederkehrende Versuch doch etwas Monumental zu wirken (man denke z.B. an die Eingangsszenen, in denen nur kurz klar wird, dass da maximal 30 Römerlinge stehen, sonst aber versucht wird es wie ein Heer wirken zu lassen, oder der Sklavenmarkt in Caesars Heer, nicht zu vergessen Caesars Ansprache vor dem Marsch über den Rubikon usw. usf.)
Auch wird oft genug "Kulisse" gezeigt, das Forum ist ja das beste Beispiel. Mitunter wäre es zur Orientierung gar nicht schlecht gewesen.
Derartige Versuche werden auch immer wieder unternommen. Die Serie beginnt mit einer Einleitung, die auf einer Karte Italiens präsentiert wird, die Überfahrt der beiden Protagonisten wird mittels Tricktechnik dargestellt und beginnt mit einer Flottenpräsentation im Sturm.

Ich denke, die Gründe liegen in den Kosten, dem mangelnden Unterhaltungseffekt und dem zu betreibenden Aufwand, um immer wieder Schlachten darzustellen. Immerhin wären die Abläufe in den Schlachten, anders als z.B. im 13. Krieger oder der Serie 24 hours immer wieder die gleichen.
Das Kampfszenen, ob passend oder nicht gemieden werden, kann nun wirklich nicht behauptet werden.
Die Gladiatur in Folge 11 ist derart unpassend, unauthentisch und albern, das es weh tat, vermied man es die humoristische Seite daran zu sehen.
Die Kneipenprügelei war auch eher ein Gemetzel, denn das, was man sich unter einer eskalierenden Rauferei vorstellt, und sprengte den Rahmen.

Für mich waren die menschelnden Momente weit spannender als das heroische Superheldendasein der beiden Herren, und macht für mich den Charme dieser Serie aus. Alles andere ist schlicht der Unterhaltungsfaktor, der erhöht wurde.
Die Serie lebt sehr stark von gut, wenn auch nicht immer passend, gezeichneten Nebenrollen, wie eben Cato, Cicero, Pompeius, Octavian.
Daneben sind die "goodies" und "baddies" klar hervorgekehrt.
 
Marcus Junkelmanns "Hollywoods Traum von Rom" müsste für jeden, der beabsichtigt, Historienfilme o. ä. zu drehen, zur Pflichtlektüre werden; so würden uns vielleicht endlich mal nicht nur lederne Muskelpanzer und Armschienen, sondern auch selbstbeweihräuchernde Pressetexte erspart bleiben.


Daneben sind die "goodies" und "baddies" klar hervorgekehrt.

Das kann man so uneingeschränkt nicht sagen. Ich finde es grade gut, dass die beiden "Guten" immer wieder sehr unsympathische Facetten bekommen. Vorenus anfangs im Umgang mit seiner Frau - gut, da weiß man sehr schnell, dass das vor allem Unsicherheit und ne gute Portion Angst ist. Aber Pullo zum Beispiel rutscht für mich ganz klar ab am Ende. Auftragskiller, der Mord an dem Freigelassenen - das ist für mich nicht mehr rein weiß, auch wenn Irene ihm am Ende händchenhaltend vergibt, aus Gründen, die wirklich nur die Götter kennen können...

Oder unser aller Wolllamm Octavius - dessen grausame Seite bei der Folterung und Ermordung von Niobes Geliebten hat mich wirklich überrascht. Das geht für mich alles über das normale Maß hinaus, was Filmhelden an dunklen Seiten routinemäßig mitgegeben wird, um sie menschlicher erscheinen zu lassen. Im Gegenteil, in "Rome" hatte ich sehr viel stärker als in anderen Historienfilmen o. ä. wirklich das Gefühl, dass die Kultur, die dort dargestellt wird, wirklich eine fremde ist.
 
Marcus Junkelmanns "Hollywoods Traum von Rom" müsste für jeden, der beabsichtigt, Historienfilme o. ä. zu drehen, zur Pflichtlektüre werden; so würden uns vielleicht endlich mal nicht nur lederne Muskelpanzer und Armschienen, sondern auch selbstbeweihräuchernde Pressetexte erspart bleiben.
Hört, hört! Finde ich eine gute Idee, vielleicht bekommen wir ja den Europarat zu so einem Gesetz :D


Ich finde es grade gut, dass die beiden "Guten" immer wieder sehr unsympathische Facetten bekommen. Vorenus anfangs im Umgang mit seiner Frau - gut, da weiß man sehr schnell, dass das vor allem Unsicherheit und ne gute Portion Angst ist.
Nicht nur das. Seine Beziehung wird von Anfang an (Gespräch bei der Suche nach dem Adler) auf als idealistisch und romantisch aufgebaut. Selbst als er in "gerechtem" Zorn ausbricht, ist er es letztlich, der sich entschuldigt, Kleinlaut wird. Hätten wir da einen Blick in das wirkliche Rom bekommen und einen wirklichen "mores maiorum-Vertreter" gehabt, wäre die Sache vermutlich deutlich unsympathischer für den Neuzeitmenschen verlaufen, ebenso wie die Aktion rund um seine Tochter und seinen unzüchtigen Schwiegersohn. Centurionen unter Caesar waren keineswegs arme Schweine, die schlecht verdienten.


Aber Pullo zum Beispiel rutscht für mich ganz klar ab am Ende. Auftragskiller, der Mord an dem Freigelassenen - das ist für mich nicht mehr rein weiß, auch wenn Irene ihm am Ende händchenhaltend vergibt, aus Gründen, die wirklich nur die Götter kennen können...

Selbst diese dunkle Seite wird aber dadurch bearbeitet dass er permanent von Gewissensbissen geplagt wird, bis fast zum Wahnsinn. Da wird eine massive "Schicksalslinie" aufgebaut, die ihn ins verderben brachte, basierend auf seinem ach so schlichten Gemüt, dass sich zum Schluß wieder im heroischen "Treu zur Legion" stehen äußert. Wirklich negative Gefühle kann man ihm kaum entgegebringen - achte mal auf seine Opfer.

Oder unser aller Wolllamm Octavius - dessen grausame Seite bei der Folterung und Ermordung von Niobes Geliebten hat mich wirklich überrascht.
Octavian wird auch eher als bad guy aufgebaut. Ein schwächelnder, inzestiöser, unbarmherziger Junge mit einer Vorliebe zur ausufernden Gewalt.
Von der ersten Ohrfeige für eine Sklavin, über das exzessive erschlagen eines verwundeten Kelten bis hin zur Ermordung und zum Sex mit seiner Schwester ist die Latte des guten Octavian hier massiv negativ.
Umso spannender wird es zu sehen, was in der nächsten Staffel passiert, denn die historische Wandlung vom gewissenlosen Machtpolitiker Octavian hin zum noblen und edlen Augustus beschäftigt auch die Althistoriker nicht wenig.
Aber auch ihn ordne ich in diesem ersten Teil der Serie nicht als Protagonisten ein, er nimmt in etwa die gleiche Menge ein, wie Pompeius, also doch eher eine der Nebencharaktere. Anders als die beiden Soldaten oder wenigstens Caesar.


Das geht für mich alles über das normale Maß hinaus, was Filmhelden an dunklen Seiten routinemäßig mitgegeben wird, um sie menschlicher erscheinen zu lassen. Im Gegenteil, in "Rome" hatte ich sehr viel stärker als in anderen Historienfilmen o. ä. wirklich das Gefühl, dass die Kultur, die dort dargestellt wird, wirklich eine fremde ist.
Hm, nein, schon Mr. Crowe mordete munter und fidel vor sich hin im Sand der Arena, statt den Märtyrer zu geben.
Selbst bei Spartacus, in einer Zeit in der man den Helden eigentlich gar keine negativen Aspekte mitgeben wollte, kommt es zur historischen erzwungenen Gladiatur.
Jüngeres Beispiel ist der gruselige Attila 2-Teiler. Hier mordet der Held unbekümmert durch die Lande, ohne das die Autoren vermeinen, dass sich jemand dran stößt.
Oder die hier schon angesprochene Serie 24 hours. Der Held dieser Geschichte schreckt vor nichts zurück und bleibt doch der Gute. Folter, Mord, ja sogar "Brudermord" ist ihm nicht fremd.
 
Hm, sehe ich anders - ich sprach davon, wie die Serie auf mich wirkt, und das ist definitiv fremder als viele andere Historienschinken. Ich persönlich empfinde sie auch als weniger "mainstream" (wozu ich sagen muss, dass ich absolut nichts gegen mainstream habe).

Aber das mit dem Junkelmann lass mal machen. :D
 
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