Gaugamela

... er hätte sie auch nicht bezahlen können. Das war ein sehr ungleicher Kampf, Alexanders professionelle Armee gegen eine Art iranischer Volkssturm. Das war kein Krieg, bestenfalls ein Gemetzel.

Er hätte sie im Gegenteil mit Leichtigkeit aus der "Portokasse" bezahlen können. In Susa lagen unter anderem noch 40.000 - 50.000 Talente Barrensilber, 9.000 Talente in Goldmünzen und 500 Talente Purpur. In Persepolis sollen angeblich noch 120.000 Talente an Edelmetallen gelagert haben.
Mit diesem Geld konnte er aus den Weiten seines Reiches und aus den angrenzenden Ländern eine nahezu unbegrenzte Zahl von Söldnern anwerben. Von einem "Volkssturm" kann also nicht einmal im Ansatz die Rede sein.
 
Er hätte sie im Gegenteil mit Leichtigkeit aus der "Portokasse" bezahlen können. In Susa lagen unter anderem noch 40.000 - 50.000 Talente Barrensilber, 9.000 Talente in Goldmünzen und 500 Talente Purpur. In Persepolis sollen angeblich noch 120.000 Talente an Edelmetallen gelagert haben.
Mit diesem Geld konnte er aus den Weiten seines Reiches und aus den angrenzenden Ländern eine nahezu unbegrenzte Zahl von Söldnern anwerben. Von einem "Volkssturm" kann also nicht einmal im Ansatz die Rede sein.

Gut, warum hat er es dann nicht getan? Klar war noch ein Rest an Kohle da, aber Geld braucht man nicht nur fürs Militär. Mit der Kohle hätte er locker Alex als Feldherr kaufen können.
 
Gut, warum hat er es dann nicht getan? Klar war noch ein Rest an Kohle da, aber Geld braucht man nicht nur fürs Militär. Mit der Kohle hätte er locker Alex als Feldherr kaufen können.

Ab einer gewissen Größe ergeben sich erhebliche Probleme mit der Versorgung der Heeres. Das persische Heer bestand zum Großteil aus Reitern und die Pferde möchten auch versorgt werden was in einem kargen Landstrich wie bei Gaugamela nich so einfach ist (Die Viecher saufen einfach zu viel)

Dareios hatte Alexander nach Issos, wärend der belagerung von Tyros schon ein nicht zu überbietendes Angebot gemacht. Er wollte ihm den westlichen Teil Persiens bis zum Euphrat überlassen, was die "Kornkammer" Ägypten mit einschließt. Außerdem hätte er Alexander auch eine seiner Töchter gegeben und ihn so in die persische Königsfamilie geholt (plus einer riesigen Mitgift).
Alexander schlug dieses Angebot aus (nicht alle Menschen sind käuflich). Offensichtlich ging es ihm um etwas anderes, was für ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, unbezahlbar war.
 
@Themi: Alex ließ sich schon zuvor nicht für die Hälfte des Reiches kaufen, da hätte mehr Gold auch nicht mehr geholfen.
In meinen Augen der beste Beweis für seinen Größenwahn. Offenbar hielt er sich wirklich für einen Gott. Welcher rational denkende Mensch aus dem hinterwäldlerischen Makedonien hätte da nein gesagt.
 
... und sein ganzes Heer + Griechenland dazu.:rofl:

Locker formuliert, aber das waren ja Menschen, die dort bei brütender Hitze (abseits von Frau, Kind und Bierkeller) durch die iranische Steppe getiegert sind. Auf der Gegenseite war das ja auch so. Das waren Menschen aus Fleisch und Blut, man denke sich mal nicht in Alexander oder Darius, sondern in den 3. Flügelmann, der 2. Kompanie am Arsch.. des Heeres. Wenn man sich nicht in die Strategen hineindenkt , sondern man den Soldaten xy sieht, sehen Kriege, Schlachten und Verlustzahlen anders aus als vom Generalstabstisch mit Fähnchen.
 
Ab einer gewissen Größe ergeben sich erhebliche Probleme mit der Versorgung der Heeres. Das persische Heer bestand zum Großteil aus Reitern und die Pferde möchten auch versorgt werden was in einem kargen Landstrich wie bei Gaugamela nich so einfach ist (Die Viecher saufen einfach zu viel)

Dareios hatte Alexander nach Issos, wärend der belagerung von Tyros schon ein nicht zu überbietendes Angebot gemacht. Er wollte ihm den westlichen Teil Persiens bis zum Euphrat überlassen, was die "Kornkammer" Ägypten mit einschließt. Außerdem hätte er Alexander auch eine seiner Töchter gegeben und ihn so in die persische Königsfamilie geholt (plus einer riesigen Mitgift).
Alexander schlug dieses Angebot aus (nicht alle Menschen sind käuflich). Offensichtlich ging es ihm um etwas anderes, was für ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, unbezahlbar war.

Kann sein,

glaube ich aber nicht. Die geschändeten Tempel waren doch der mistigste Kriegsgrund der Antike und selbst die meisten Griechen haben ihm die Nummer nicht abgekauft. Gut sicher, Geld wollte er nicht, sonst hätte er akzeptiert, er wollte wohl die absolute Macht. Und da zeigt sich dann, Geschichte kann sich wiederholen, er war da beileibe kein Einzelfall, sondern normale Psychologie hilft da weiter.
 
Hallo Baltic

Dies galt für die Schlacht am Granicos. Aber galt es auch bei der Schlacht bei Gaugamela?

Vieleicht hat Alexander die griechischen Truppen am Granikos hinmetzeln lassen, weil sie aus Gaugamela nichts gelernt haben???

Ich freue mich auf deine Antwort

Du verwechselst die Reihenfolge.
 
Locker formuliert, aber das waren ja Menschen, die dort bei brütender Hitze (abseits von Frau, Kind und Bierkeller) durch die iranische Steppe getiegert sind. Auf der Gegenseite war das ja auch so. Das waren Menschen aus Fleisch und Blut, man denke sich mal nicht in Alexander oder Darius, sondern in den 3. Flügelmann, der 2. Kompanie am Arsch.. des Heeres. Wenn man sich nicht in die Strategen hineindenkt , sondern man den Soldaten xy sieht, sehen Kriege, Schlachten und Verlustzahlen anders aus als vom Generalstabstisch mit Fähnchen.
Genau so ist es. Wir sehen die Geschichte nach unseren heutigen Maßstäben.
Aber ich habe selbst in Schlamm und Dreck gesteckt um beurteilen zu können wie man sich fühlt wenn man einen Rückzugsbefehl bekommt..und man weiss nicht warum. Aber Befehl ist Befehl.

Und man stelle sich eine Schlacht vor, in der der Staub so hoch aufgewirbelt wir das man kaum 10m weit schauen kann.
Plötzlich läuft der Nebenmann weg. Was tut man?..Man rennt auch weg.

Typisches Verhalten. Herdentierverhalten würde ich sagen.

danke für diesen Beitrag
 
Kann sein,

glaube ich aber nicht. Die geschändeten Tempel waren doch der mistigste Kriegsgrund der Antike und selbst die meisten Griechen haben ihm die Nummer nicht abgekauft. Gut sicher, Geld wollte er nicht, sonst hätte er akzeptiert, er wollte wohl die absolute Macht. Und da zeigt sich dann, Geschichte kann sich wiederholen, er war da beileibe kein Einzelfall, sondern normale Psychologie hilft da weiter.

Rache für die Zerstörungen wärend der Perserkriege war bestimmt nur ein Vorwand. Bei Alexander würde ich eher eine Mischung aus Größenwahn, unvorstellbarem Ehrgeiz, der Konkurenz zu seinen mythischen Vorfahren Achilles und Herakles sowie seinem mit "pothos" sehen.
 
Würde ich so unterschreiben, der Mann muss einen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex gehabt haben, Vater und Mutter dürften da prägend gewesen sein.

Seine Soldaten waren aber nicht so drauf. Da ging es in der Mehrzahl eher um Kohle und Weiber, wie immer. Ein Durchgeknallter, der dank Papis Armee die halbe Welt kassiert hat und der auch ziemliches Glück hatte. Gaugamela war für die Perser nicht zu gewinnen, das war wie Berlin 1945, nach Issos war alles entschieden.
 
Seine Soldaten waren aber nicht so drauf. Da ging es in der Mehrzahl eher um Kohle und Weiber, wie immer. Ein Durchgeknallter, der dank Papis Armee die halbe Welt kassiert hat und der auch ziemliches Glück hatte. Gaugamela war für die Perser nicht zu gewinnen, das war wie Berlin 1945, nach Issos war alles entschieden.

Sorry, aber da muß ich widersprechen. Seine Soldaten waren telweise auch nicht besser. Ptolemaios z. B. war schließlich auch ein Gottkönig. Durchgeknallt waren die Kerle sowieso. Sie hielten aber nuícht nur wegen Geld und Frauen zu ihrem Heerführer sondern auch aus Freundschaft. Immerhin kannte sich der engere Kreis der Hetairen, die Somatophylakes, schon seit dem sie Kinder waren. Sie hatten die gleiche Erziehung genossen und waren auf ihren König eingeschworen.
Die Armee bestand zum Ende hin auch zum größten Teil aus persischen Truppen, nur ein relativ kleiner Prozentsatz war von den Makedonen noch übrig geblieben.
Bei Gaugamela bin ich allerdigs absolut anderer Meinung (siehe oben) und ich glaube auch nicht, dass man diese Schlacht in irgendeiner Weise mit Berlin 1945 vergleichen kann.
 
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Sorry, aber da muß ich widersprechen. Seine Soldaten waren telweise auch nicht besser. Ptolemaios z. B. war schließlich auch ein Gottkönig. Durchgeknallt waren die Kerle sowieso. Sie hielten aber nuícht nur wegen Geld und Frauen zu ihrem Heerführer sondern auch aus Freundschaft. Immerhin kannte sich der engere Kreis der hetairen, die Somatophylakes, schon seit dem sie Kinder waren. Sie hatten die gleiche Erziehung genossen und waren auf ihren König eingeschworen.
Die Armee bestand zum Ende hin auch zum größten Teil aus persischen Truppen, nur ein relativ kleier Prozentsatz war von den Makedonen noch übrig geblieben.
Bei Gaugamela bin ich allerdigs absolut anderer Meinung (siehe oben) und ich glaube auch nicht, dass man diese Schlacht in irgendeiner Weise mit Berlin 1945 vergleichen kann.

So eine Mischung, ich will das auch gar nicht zu sehr debattieren, sondern eher ausdrücken, dass diese "Typen" uns nicht so unähnlich waren. Menschliches Denken verändert sich auch in 2.000 Jahren nur graduell. Sicher, Sitten und Gewohnheiten ändern sich, aber die Grundbedürfnisse ändern sich eben nicht sonderlich. Bei den Prozensätzen stimmen wir auch nicht überein. Für den Indienfeldzug stimme ich zu, aber nicht für die Schlacht bei Gaugamela. Ich denke, diese Schlacht ist von einem relativ kleinen Kontingent makedonischer Truppen gewonnen worden. Für Nichtmiltärexperten klingt das auch immer so unfair. Ist es nicht, ich hätte damals lieber 1.000 Griechen oder Makedonen kommadiert als 50.000 Perser.

Das wird oft unterschätzt, die Makedonen waren eine Elitearmee, das waren gedrillte und "abgewichste" "Kampfschweine", ganz harte Jungs. Die machen aus neu aufgestellten Truppen "Hackepter".


Ich bleibe bei meiner Meinung, das sich die Schlacht bei Gaugamela nicht wesentlich von der bei Nehawend unterscheidet.
 
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So eine Mischung, ich will das auch gar nicht zu sehr debattieren, sondern eher ausdrücken, dass diese "Typen" uns nicht so unähnlich waren. Menschliches Denken verändert sich auch in 2.000 Jahren nur graduell. Sicher, Sitten und Gewohnheiten ändern sich, aber die Grundbedürfnisse ändern sich eben nicht sonderlich. Bei den Prozensätzen stimmen wir auch nicht überein. Für den Indienfeldzug stimme ich zu, aber nicht für die Schlacht bei Gaugamela. Ich denke, diese Schlacht ist von einem relativ kleinen Kontingent makedonischer Truppen gewonnen worden. Für Nichtmiltärexperten klingt das auch immer so unfair. Ist es nicht, ich hätte damals lieber 1.000 Griechen oder Makedonen kommadiert als 50.000 Perser.

Das wird oft unterschätzt, die Makedonen waren eine Elitearmee, das waren gedrillte und "abgewichste" "Kampfschweine", ganz harte Jungs. Die machen aus neu aufgestellten Truppen "Hackepter".


Ich bleibe bei meiner Meinung, das sich die Schlacht bei Gaugamela nicht wesentlich von der bei Nehawend unterscheidet.

Mit dem Anteil an Makedonen bezog ich mich auf die Aussage, dass er mit "dank Papis Armee die halbe Welt kassiert hat". Ich habe den Indienfeldzug dabei mit eingerechnet, da bis Gaugamela schon beachtliche Leistungen erbracht wurden aber die Eroberung der halben Welt noch einige Jahre entfernt war.
Ich bestreite auch nicht, dass das makedonisache Heer, auch durch die Kriege die Philipp II geführt hatte, gut gedrillt war. Sie waren auf jeden Fall äußerst harte Gegner, aber den Persern militärisches Geschick und Kampferfahrung abzusprechen halte ich für übertrieben. Ein Sieg war, auch nach Meinung von Militäexperten, für die Perser nicht ausgeschlossen.

LG
 
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Mit dem Anteil an Makedonen bezog ich mich auf die Aussage, dass er mit "dank Papis Armee die halbe Welt kassiert hat". Ich habe den Indienfeldzug dabei mit eingerechnet, da bis Gaugamela schon beachtliche Leistungen erbracht wurden aber die Eroberung der halben Welt noch einige Jahre entfernt war.
Ich bestreite auch nicht, dass das makedonisache Heer, auch durch die Kriege die Philipp II geführt hatte, gut gedrillt war. Sie waren auf jeden Fall äußerst harte Gegner, aber den Persern militärisches Geschick und Kampferfahrung abzusprechen halte ich für übertrieben. Ein Sieg war, auch nach Meinung von Militäexperten, für die Perser nich ausgeschlossen.

LG



Ich spreche das den Persern ja auch nicht ab. Wir reden hier post Issos. Danach war die persische Armee "leicht" angeknackst. Die Wehrmacht, die 1945 Berlin verteidigt hat (oder besser auch in Schutt und Asche gelegt hat) war auch nicht mehr die Berufsarmee der Reichswehr. Den Sieg der Perser durch Miltärexperten möchte ich sehen. Ein Ding der Unmöglichkeit.
 
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