Wir können ja offenbar kein Ergebnis in dieser Diskussion bekommen, wenn du - @Repo - auf alles und jedes mit einem entschlossenen "Ja, aber..." antwortest. Wir werden es uns auch hinter die Ohren schreiben, daß sich die Anden nicht mit der Schwäbischen Alb messen können. Ich meine aber bezweifeln zu dürfen, daß dir das Sitzen am heimischen Schreibtisch trotz dessen Höhenlage von 790 Metern zu einer Anpassung an die Sauerstoffverhältnisse in den Anden verholfen hätte und du dort nicht um Luft ringen müßtest. Aber lassen wir das Thema richtige und nachgemachte Berge.
Repo schrieb:
Zu beachten bitte ich, dass in Eurasien Rad + Zugtiere so ca. gleichzeitig entstanden sind.
Diese deine Bemerkung solltest du dir dann auf der Zunge zergehen lassen und vielleicht findest du darin eine Anregung dafür, warum es in Amerika nicht so war. Wenn bereits eine Tierart als Nutztier gehalten wird, die sich zum Ziehen eignet, liegt der Schritt zu Rad/Wagen + Zugtier wohl doch näher, als bei dem Weg: mit Rad und Wagen wärs ja bequemer als Schleppen oder mit den widerspenstigen §$%-Lamas als Lasttier, nur dazu müssen wir erst noch ein Zugtier erfinden.
Repo schrieb:
Eigenzitate sind unterhalb der Professur nicht zulässig und belegen auch nichts.
Möchte ich die These aufstellen, dass den präkolumbischen Amerikanern einfach noch etwas Zeit fehlte. Mit dem weiteren räumlichen Ausgreifen der Hochkulturen wäre das Rad ganz sicher entwickelt worden.
Weiteres räumliches Ausgreifen? Wie wäre es da mit den Inka, deren Reich ganz erheblich räumlich ausgegriffen hat? Vom Emporkömmling mit recht bescheidenem Gebiet zum Großreich in anderthalb Jahrhunderten, so überm Daumen. Nach Süden immerhin ins heutige Nordchile; die weiter südlich wohnenden Mapuche konnten die Inkaheere abwehren. Im Norden bis ins südliche Kolumbien hinein.
Vermutlich haben die Lamas eine andere Schrittlänge als Pferde.
Davon dürfen wir selbstverständlich ausgehen, wenn wir uns die jeweilige Körpergröße / Beinlänge von Pferd und Lama ansehen. Nicht zuletzt sind Pferde alles andere als ausgesprochenen Hochgebirgstiere und an Bewegung in solchem Gelände schlicht nicht gewöhnt und angepaßt. Das Reiten auf beträchtlichen Abschnitten der Inkastraßen wäre daher ein Selbstmordkommando; es ist Absitzen und Pferd führen angesagt, und zwar ein arg ängstliches Pferd, das ob des tiefen Abgrunds neben ihm ungefähr genauso heftig die 'Hosen voll' hat wie der abgestiegene Reiter.
Abgesehen davon, die mittelalterlichen Steigen der Schw. Alb, das sind auch über weite Strecken Treppen, nur eben auf die Zugtiere ausgelegt, dann links und rechts Spur-Rillen, wäre kein Problem gewesen.
Bliebe ua das kleine Problem, wie du die Wagen dann über die geflochtenen Brücken gerollt bekommen hättest. Aber nicht nur das: auch die in die Steigungen gehauenen Treppen in den Anden lassen nicht unbedingt rechts *und* links der Treppe Spurbahnen zu, ganz im Gegenteil.