Tib hatte ja noch einige andere interessante Punkte angesprochen; ich habe etwas nachgeforscht und mache mal mit der Ausrüstung bezüglich des damals neuen Waffentyps Maschinengewehr weiter.
Deutsches Reich
Maschinengewehr MG08 - war der Standard im deutschen Heer; es war nahezu eine 1:1 Kopie des
Maxim Gun von 1884 (welches sozusagen die "Mutter der Maschinengewehre" darstellt).
Es wurde 1908 eingeführt und basierte auf einer früheren Maxim Kopie von 1901; das MG08 war wassergekühlt (über eine Hülle um das Feuerrohr, welche ca. 4l faßte). Die Munition wurde über einen Gewebegurt, der 250 Schuß beinhaltete, zugeführt; zu langes Dauerfeuer führte zu Überhitzung!
Technische Details: Schußfrequenz 400/min; Kaliber 7.92mm; Reichweite ca. 2000... 3600m
Das deutsche Heer hatte zu Kriegsbeginn etwa 12000 MG08; während des Krieges wurden folgende Zahlen an MG08 produziert:
1914/15 200/Monat
1916 3000/Monat
1917 14400/Monat
Weitere Details unter
Maschinengewehr MG08
Bergmann MG15 nA - wurde 1915 eingeführt, ersetzte aber nie auch nur annähernd das weit verbreitete MG08; es wurde sowohl im Heer als auch bei der eben entstandenen Luftwaffe eingesetzt.
Das MG15 war um einiges leichter als das MG08, aber galt auch nicht als so zuverlässig!
Anstatt Wasserkühlung wies es eine Luftkühlung auf (durch eine perforierte Umhüllung des Feuerrohres), und die Munition wurde über einen 200-Schuß-Gurt zugeführt.
Theoretisch erreichte das MG15 bis zu 500 Schuß/min, doch praktisch neigte es dazu, bereits nach 300 Schuß zu überhitzen!
Seine Reichweite war verglichen mit dem MG08 bescheiden: 400m...
Weitere Details unter
Bergmann MG15 nA
Bergmann MP18 - war das erste Leichte MG des Krieges und sei hier nur der Vollständigkeit halber genannt, denn es wurde im Frühjahr 1918 bei der Offensive im Westen eingesetzt, hat an der Ostfront aber nie eine Rolle gespielt.
Bei Interesse mal schauen unter
Bergmann MP18
Österreich-Ungarn
Schwarzlose M7/12 - war der Standard und mW einziges Maschinengewehr im österreichisch-ungarischen Heer; es wurde 1912 eingeführt und während der gesamten Kriegsdauer eingesetzt. Eine Veränderung erfuhr es nur, als es 1917 auch für die Luftwaffe Österreich-Ungarns zum Einsatz kam...
Wie das deutsche MG08 war auch das Schwarzlose M7/12 wassergekühlt, hatte aber einen vergleichsweise kurzen Lauf; es wurde von einem 250-Schuß-Gurt aus Gewebe gespeist und erreichte theoretisch bis zu 520 Schuß/min, obwohl praktisch diese Zahl bei weitem nicht erreicht wurde!
Vergleiche dazu
Schwarzlose M7/12
Russisches Reich
Pulemyot Maxima PM1910 - war Standard und einziges Maschinengewehr im russischen Heer; es wurde nach dem 1. Weltkrieg aber auch noch in der Roten Armee eingesetzt (bis zum 2. Weltkrieg!) und kam zusätzlich auch noch nach 1945, z.B. durch die Nordkoreaner im Koreakrieg, zum praktischen Einsatz.
Das PM1910 wurde im russischen Heer 1910 eingeführt und war wie das deutsche MG08 quasi eine 1:1 Kopie des
Maxim Gun von 1884. Es war wassergekühlt, die Munition wurde über einen 250-Schuß-Gurt aus Gewebe zugeführt; das PM1910 war aber auch das schwerste der hier aufgeführten MGs.
Technische Details: Schußfrequenz theoretisch 520... 580/min, praktisch 250... 300/min; Kaliber 7.62mm; Reichweite ca. 2700... 3500m
Das PM1910 galt als das langlebigste und zuverlässigste MG seiner Zeit.
Vergleiche dazu
Pulemyot Maxima PM1910
Zu anderen Ausrüstungsspezifika der drei Hauptarmeen an der Ostfront habe ich noch nichts gefunden; vielleicht ist da ja jemand anderes besser aufgestellt.
Viele Grüße
Timo