1.
Das kann man so und so sehen. Vor allem widerspricht es folgendem Zitat:
"...Die Hoffnungen der Frauen auf Gleichberechtigung, die sie in die Revolution setzten, wurden nicht erfüllt, vielmehr ist bis heute den Frauen eine Mitgliedschaft in den Nachfolgeinstitutionen der Pariser Akademie verwehrt."
2.
Und in ebendiesem deinem Auszug steht, daß den Frauen nur eine eingeschränkte Beteiilgung an den Fach- und Studiengängen erlaubt war. Wie sollen sie also dieselbe oder gleiche Qualität erreichen, wenn man ihnen lediglich erlaubt mit der Malerei zu spielen und eben kein volles Studium zu belegen?
3.
Man hat von Frauen vielleicht weniger verlangt, weil sie weniger Möglichkeiten hatten?
4.
In allen Künsten gibt es sogenannte geborene Naturtalente (zählen wir die Kauffmann dazu?), denen alles zufliegt und andere, denen es Arbeit und immerwährende Übungen abverlangt. Das innere Auge, die Vision ist das eine, Werkzeug und Technik das andere. Gerade auch in der Malerei macht Übung den Meister. Und doch bin ich selbst oft daran verzweifelt, wenn meine Hand nicht das schaffte, was meine Augen wollten. Nun gut, ich male ja auch nur aus Freude ...
1.
Worauf genau beziehst Du Dich mit der Stelle?
2.
Auf die Stipendien und den Akademiebetrieb bezogen, stimmt das.
Aber die Frauen scheinen sich selbst beholfen zu haben, indem sie eben neben der Akademie mit namenhaften Künstlern zusammen arbeiteten und sich von diesen bilden ließen. Das konnte ja, gemessen an den erschaffenen Arbeiten dieser Frauen, die Akademiedoktrin offenbar nicht verbieten.
3.
Das weiß ich nicht.
Die Therbusch ist ja auch nur eine Ausnahme. Alle anderen, welche ich anführte waren absolute Spitzenklasse und diese hätten sich sowieso mit jedem männlichen Maler der Akademie messen lassen können.:yes:
Grundsätzlich waren Aufnahmebilder zu Akademien in der Masse Porträts. Man malte dann sich selbst oder nicht selten eine Person, welche in einer bestimmten positiven Verbindung zur jeweiligen Akademie stand - beispielsweise einen sich durch großzügige Spenden auszeichnenden Förderer/Mäzen.
4.
Bei der Kauffmann war der Vater ja auch Maler. Es kann sein, dass sie von daher eine Grundausbildung bekam, die eine gewisse Rolle für ihre weitere Karriere spielte. Aber zu Angelika Kauffmann gibt es ja immer wieder Publikationen. Ich mag ihre Malerei nicht so arg, daher habe ich keine davon.
Oh, da fällt mir was ein.
Bei meiner Auflistung der weiblichen Akademiemitglieder habe ich ja ganz
Marie-Suzanne Giroust (1734-1772) vergessen.:rotwerd: Asche auf mein Haupt! Denn sie konnte wirklich exquisit malen und stand in der Hinsicht nur kaum ihrem Gemahl Alexandre Roslin (ein Schwede) nach. Vielmehr konnte ich mich einmal nicht einigen, wer von beiden denn nun besser malte.
Und schön war sie obendrein:
Fil:Alexander Roslin 001.jpg - Wikipedia